Tropenhaus Frutigen


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Tropische Insel in den Alpen

Am Fuss der Berner Hochalpen liegt ein tropisches Paradies: Das Tropenhaus Frutigen. Das Tropenhaus nimmt im Alpenraum die führende Rolle in der Nutzung erneuerbarer Energien ein. Die erste alpine Stör- und Kaviarzucht, gepaart mit den tropischen Früchten aus den eigenen Gewächshäusern, gilt als Vorzeigebetrieb und als das Kompetenzzentrum für sinnliche und erlebbare Vermittlung der damit verbundenen Themen und Dienstleistungen.

Eine Idee entsteht – die Geschichte
Hoch über dem Eisenbahn-Basistunnel durch den Löschberg thronen die Schneegipfel des Doldenhornmassivs. Das Regen- und Schmelzwasser strömt durch die Kalkschichten des Bergs in die Tiefe und wird dabei durch den Gesteinsdruck erwärmt. Bei Frutigen, auf der Nordseite des Tunnels, tritt das klare Wasser als warmer Bergbach mit einer Temperatur von rund 18 Grad aus. Das warme Wasser direkt aus dem Tunnel in die Gewässer zu leiten würde die einheimischen Fischbestände gefährden. So stellte sich die Frage – wohin mit dieser Wärme?

Ingenieur Peter Hufschmied, selbst leidenschaftlicher Fischer und eng mit der Region verbunden, fand eine ebenso originelle wie attraktive Lösung. Seine Idee war bestechend einfach: Den Wärmeüberschuss für die Zucht von Wärme liebenden Fischen und Pflanzen zu verwenden! Damit konnte eine teure und energieintensive Abkühlung des Tunnelwassers vermieden und gleichzeitig eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung der Wärmeenergie sichergestellt werden.

Aus dieser Idee entstand das Tropenhaus Frutigen. Die Kombination von tropischem Ambiente, Aquakultur und alpiner Umgebung ist weltweit einzigartig. Geschlossene Stoffkreisläufe und erneuerbare Energien sind an dieser Stätte keine theoretischen Begriffe, sondern können unmittelbar erlebt und nachvollzogen werden.

Das Tropenhaus Frutigen liegt sanft eingebettet in der Natur der markanten Bergwelt und ist mit dem öffentlichen Verkehr wie auf der Strasse rasch und bequem erreichbar. Das Tropenhaus verbindet auf beispielhafte Weise Landschaft, Ökologie und Ökonomie.

Wo heute das Tropenhaus Frutigen steht, herrschte einst tropisches Klima. Davon zeugen zum Beispiel versteinerte Farne, die Lötschberg-Tunnelbauer gefunden haben. Sie sind 250 bis 300 Millionen Jahre alt, ebenso alt sind die Vorfahren der heutigen Störe. Mit dem Bau des Tropenhauses wurde ein Kreis geschlossen.

Nach rund 18 Monaten Bauzeit und einer Bauinvestition von rund CHF 30 Millionen eröffnete das Tropenhaus Frutigen am 21. November 2009 Mitten im Berner Oberland seine Türen für das breite Publikum.

Ausflugserlebnis Tropenhaus – Frutigen und Region
Das Tropenhaus Frutigen ist ein attraktives, spannendes Ausflugsziel und Anziehungspunkt im Berner Oberland. Einzelreisende oder Gruppen, Geniesser oder Wissbegierige: Jedermann findet sein ganz besonderes Erlebnis. Im Besucherzentrum ist ein informativer, bebilderter Rundgang angelegt. Die attraktiven Erlebnisangebote animieren zum mitmachen und mitdenken. Geothermie, Erneuerbare Energie, Aquakultur und nachhaltige Nahrungsproduktion sind Themen, die unter dem Dach des Tropenhauses vereint sind und im Rundgang eindrücklich und informativ erläutert werden. Damit kommen Fragen zur Sprache, die für die Menschheit von grosser Bedeutung sind und die künftig in der Welt einen zentralen Stellenwert einnehmen werden.

Pro Sekunde gelangen ca. 70 Liter warmes Wasser aus dem Lötschberg-Basistunnel ins Tropenhaus. Die Besucher erleben auf eindrückliche Weise, wie diese natürliche Ressource vor Ort genutzt wird: Auch bei eisigen Aussentemperaturen herrscht im Tropenhaus ein behagliches Klima. Tropische Obstbäume und exotische Blumen gedeihen unter idealen Bedingungen. In den Becken schwimmen imposante Störe in diversen Grössen.

Dank des vielseitigen touristischen Angebots in der Region lässt sich der Besuch des Tropenhauses perfekt zu einem mehrtägigen Ausflug erweitern. Die Standortgemeinde Frutigen und die nahen Ferienziele Adelboden und Kandersteg sowie die Thunerseeregion bieten unbegrenzte Möglichkeiten zur Gestaltung eines erlebnisreichen Aufenthaltes. Im Sommer laden die  Wanderwege und Bike-Routen dazu ein, die fantastische Bergwelt selbst zu erkunden. Im Winter ist Ski- und Schneespass auf den vielseitigen Pisten garantiert.

Architektur – innovativ eingebettet in den Berner Hochalpen
Im Talboden von Frutigen, inmitten im Berner Oberland, setzt das Tropenhaus einen markanten architektonischen Akzent.

Die äussere Hülle des Besucherzentrums widerspiegelt die raue Kraft der Bergwelt und steht damit in einem spannungsvollen Dialog mit der meditativen Entspanntheit der angrenzenden Wasserflächen und Grünräume. Die Fassade besteht aus 67 einzelnen Elementen mit felsähnlichen Strukturen, einem geometrischen Spiel von Licht und Schatten. Gauer Itten Messerli Architekten Bern mit dem lokalen Partnerbüro Marti Architektur Frutigen fanden mit dieser Fassadengestaltung einen ungewöhnlichen Weg, eine markante Gliederung zu schaffen, die die Umgebung ausdrückt und einen reizvollen Kontrast zu dem schafft, was mit der Vorstellung eines Tropenhauses einhergeht.

Das Hauptgebäude ist im Minergiestandard gebaut. Das Innere der Anlage ist durch spannende Raumabfolgen und faszinierende Übergänge geprägt.

Erneuerbare Energien – zukunftsweisende Innovationen
Das Tropenhaus arbeitet mit einem zukunftsweisenden Energiekonzept. Im Zentrum steht die Erdwärme aus dem Lötschberg: Der grösste Teil der Energie, die im Tropenhaus benötigt wird, entstammt dem warmen Bergwasser aus dem Eisenbahn-Basistunnel. Die Nutzung dieser Energiequelle bringt zwei Vorteile. Einerseits wird das Wasser so weit abgekühlt, dass es danach ohne negative Auswirkungen für die Natur in die Kander abgeleitet werden kann. Andererseits entstehen durch den Betrieb des Tropenhauses mit dieser Energieform keine schädlichen Immissionen wie zum Beispiel Co2-Abgase.

Die Erdwärme, auch Geothermie genannt, gehört weltweit zu den nachhaltigsten Energiequellen. Da sich ihr Bestand immer wieder erneuert bleibt sie immer verfügbar. Damit unterscheidet sich Energie aus erneuerbaren Quellen fundamental von fossilen Energieträgern (zum Beispiel Erdöl, Kohle) und Kernbrennstoffen: Deren Vorkommen nimmt bei fortdauernder Entnahme stetig ab. Für die Zukunft der Menschheit sind alternative Formen der Energieproduktion und –nutzung von entscheidender Bedeutung. Im Tropenhaus werden dafür geeignete Wege aufgezeigt und in der Praxis beispielhaft genutzt.

Das warme Wasser aus dem Lötschberg ist nicht die einzige Besonderheit in Sachen Energie, mit der das Tropenhaus auftrumpft. Sonne, Wasser und Biomasse werden ebenso als nachhaltige Energiequellen genutzt. Das Wasser aus dem Eisenbahntunnel stellt den Grundbedarf sicher. Zusätzlich wird Restenergie benötigt, beispielsweise für die Heizung des Gewächshauses. Sie wird durch eine Wärmepumpe bereitgestellt. Ein allfälliger Wärmeüberschuss wird über den Wärmeverbund an weitere, grössere Produktionsbetriebe in der Umgebung weitergegeben.

Aufgrund seiner Lage im sonnigen Berner Oberland ist das Tropenhaus geradezu prädestiniert für die Nutzung von Solarenergie. Das Sonnenlicht wird sowohl für die Stromproduktion als auch für die Aufbereitung des Warmwassers genutzt. In einer hauseigenen Turbine wird aus überschüssigem Trinkwasser ferner elektrische Energie gewonnen. Aus organischen Abfällen entsteht in unmittelbarer Nähe des Tropenhauses hochwertiges Biogas.

Die Besucher erleben alle Aspekte der Energieproduktion auf anschauliche Weise. Auch die Kleinwasserkraft wird im Tropenhaus eingesetzt. Die Wasserturbine ist teilweise aus Plexiglas gebaut, so dass sich ihre Funktionsweise auch in vollem Betrieb mitverfolgen lässt. Unübersehbar vor dem Tropenhaus ragt das 22 Meter hohe Rotorblatt einer Windturbine auf – Symbol erneuerbarer Energien und Wegweiser für das Tropenhaus Frutigen.

Erste alpine Stör- und Kaviarzucht – Nachhaltige Fischproduktion
Das Tropenhaus Frutigen gilt als Pionier auf dem Gebiet der Fischzucht in landbasierten Aquakulturen. Im Zentrum der Anlage befindet sich eine leistungsfähige, professionelle Produktionsstätte für die Zucht von Süsswasserfischen. Das 18 Grad warme, qualitativ hochwertige Wasser aus dem Inneren des Lötschbergs bildet die ideale Umgebung für den Sibirischen Stör.

Das Projekt wurde im Jahr 2002 mit einer Machbarkeitsstudie gestartet. 2003 wurde die Start-Up Firma Tropenhaus Frutigen AG mit Sitz in Frutigen gegründet. Im Jahr 2005 kam der erste Stör in die Pilot- und Forschungsanlage für die Fischzucht. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern konnten die Haltungsbedingungen optimiert werden. Neuartige, besonders tierfreundliche Methoden für die Ermittlung des Geschlechts der Störe und für die Bestimmung der optimalen Kaviar-Reife wurden entwickelt.

Der Fischbestand im Tropenhaus wird derzeit auf rund 60’000 Fische ausgebaut. Dies ermöglicht eine Jahresproduktion des delikaten, grätefreien Stör-Fleisches von 18 Tonnen.

Mit der Kaviarproduktion eröffnet das Tropenhaus Frutigen ein neues Kapitel in der Geschichte der Delikatessen: Kaviar von Sibirischen Stören, die in Frutigen in reinem, natürlich warmem Bergwasser leben. Vom Luxusprodukt, das aus den Eiern der weiblichen Tiere gewonnen wird, soll pro Jahr eine Menge von eins bis zwei Tonnen Kaviar hervorgehen. Der Kaviar wird nach traditioneller Art leicht gesalzen.

Fischfleisch ist bekannt für die wertvollen ungesättigten Fettsäuren und stellt ein wichtiges Element der Ernährung dar. Der weltweite Fischfang gefährdet jedoch das natürliche Gleichgewicht in den Gewässern zusehends und es droht mancherorts eine Überfischung. Die Bestände an Wildfischen sind teilweise dramatisch zurückgegangen, davon betroffen ist insbesondere auch der Stör. Aufgrund der Jagd nach dem begehrten Kaviar sind die meisten der 27 Störarten weltweit vom Aussterben bedroht. Die sinnvolle und nachhaltige Alternative zum Fischfang im offenen Meer ist deshalb die Aquakultur: die Aufzucht von Fischen in Gehegen, die im Wasser liegen.

Im Tropenhaus Frutigen steht das Thema Nachhaltigkeit auch bei der Aquakultur im Zentrum. Oberste Priorität geniesst die artgerechte Tierhaltung. Die Fische werden nicht nur mit konventionellem Futter ernährt, sondern mit Futter aus alternativen Eiweissen, die in Zusammenarbeit mit der regionalen Landwirtschaft produziert werden. Antibiotika, Medikamente und chemische Schädlingsbekämpfungsmittel werden nicht eingesetzt.

Exotischer Früchtepark – Papaya aus dem Berner Oberland
Das warme Klima in den Gewächshäusern des Tropenhauses und die Möglichkeit, die Früchte natürlich ausreifen zu lassen, führen zu einem unvergleichbaren Fruchtgeschmack. Bananen, Papaya, Mangos, Karambole, Zwergbananen, Guaven, Physalis, Litchi, Durian, Mangostane, Pampelmuse, Granatäpfel, Avocados, Ananas und Kumquat sind einige der unzähligen Früchte, die im Tropenhaus heranwachsen. Pro Jahr wird mit einer Produktionsmenge von rund 2 Tonnen gerechnet. Die Früchte werden vorwiegend in den hauseigenen Restaurationen verarbeitet und den Gästen angeboten.

Der Rundgang durch die Gewächshäuser begeistert und erstaunt mit der Vielzahl an Früchten, Gewürzen und exotischen Pflanzen, die in unseren Breitengraden sehr wohl bekannt, aber selten in Form der vollständigen Pflanze sichtbar sind. Der Besuch der Gewächshäuser besticht durch die Vielfalt der Pflanzen, den satten Farben, dem tropischen Klima, verbunden mit prachtvollen Blüten und Früchten.

Gastronomie – tropisch-kulinarische Entdeckungsreise
Das Tropenhaus Frutigen entführt die Gäste auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Die Philosophie des Tropenhauses spiegelt sich in den beiden Restaurants „Terrasserie“ und „Oona – das Restaurant“ wider: Nachhaltigkeit, Verbundenheit zur Region und Verwandlung von natürlichen Ressourcen in edle Produkte. Die im Tropenhaus produzierten Früchte und Störfleisch aus eigener Zucht werden durch die Küchenbrigade als frische, saisonale Küche mit authentischem Geschmack zubereitet.

Der Küchenchef und sein Team machen es sich jeden Tag zur Aufgabe, spannende regionale Produkte mit den hauseigenen Erzeugnissen Stör, Früchte und Kräuter zu kombinieren. Auch hier wird darauf geachtet, dass die Nachhaltigkeit und die kontrollierte Anbau- und Haltungsweisen der zugekauften Waren der Philosophie des Tropenhauses entsprechen.

Die Gäste geniessen im Restaurant „Terrasserie“ inmitten tropischer Pflanzen die Aussicht über die Wasserlandschaft bis hin zum spektakulären Besucherzentrum, das mit seiner Fassade zu einer faszinierenden Einheit mit der Berglandschaft verschmilzt. Saisonale Brasserieküche, kombiniert mit neuen Geschmackswelten von Stör, Kaviar und Gewürzkompositionen, verzaubert den Gaumen.

„Oona – das Restaurant“ kombiniert ein modernes Interieur aus Mitholzer Kieselkalk, lokalem Schwemmholz und petrolfarbiger Bestuhlung mit dem reinen Genuss von Stör und Kaviar. Ergänzt werden die Gerichte durch regionale Produkte und Aromen des Tropengartens.

Das Restaurant-Angebot wird durch die Bar sowie während der Sommermonate durch die beeindruckende Aussenterrasse des Restaurants „Terrasserie“ ergänzt. Perfekt als Ausgangspunkt vor dem Ausstellungsbesuch, für eine Erfrischung nach dem Rundgang, zum Apéritif oder fruchtigen Cocktailgenuss. Der Besuch der Restaurationen und Bar ist auch ohne Ausstellungsbesuch möglich.

Ein Besuch im Tropenhaus Shop ist sehr empfohlen: Die exklusiven und hochwertigen Köstlichkeiten aus der eigenen Produktion, regionale Spezialitäten bis hin zu geschmackvoll ausgesuchten Souvenirs bilden ein abwechslungsreiches Angebot.

Events und Veranstaltungen – in tropischem Ambiente
Von 2 bis 100 Personen: Mit seiner aussergewöhnlichen Atmosphäre und Architektur bildet das Tropenhaus ein idealer Rahmen für Veranstaltungen aller Art. Hochzeitsfeiern, Familientreffen, Firmenanlässe, Tagungen und Seminare, Schulexkursionen, Vereinsausflüge, Präsentationen und Shows… Das professionelle Team im Tropenhaus stellt die Beratung und Durchführung der Anlässe sicher und erarbeitet zusammen mit den Organisatoren die entsprechenden Rahmenprogramme. Räumlichkeiten wie das Auditorium mit modernster Technik oder die Gastronomiebereiche runden das Angebot für Events und Veranstaltungen ab.

Auf Anfrage sind Führungen durch die Ausstellung möglich. Spezialführungen über Themen der Energie oder der Aquakultur sind auf Anmeldung möglich.

Treffpunkt und Anreise

Strasse:

Tropenhausweg 1

Ort:

Frutigen

Kanton:

BE

Koordinaten:

2616642 1160138

Anreise öffentlich:

Das Tropenhaus Frutigen befindet sich ca. 7 Gehminuten vom Bahnhof Frutigen entfernt.

Anreise individuell:

Aus der Ostschweiz: Autobahn A1 Zürich – Bern, Autobahn A6 Bern – Interlaken, Hauptstrasse Richtung Kandersteg (Ausfahrt Frutigen) Aus der Nordschweiz: Autobahn A2 Basel – Bern, Autobahn A6 Bern – Interlaken, Hauptstrasse Richtung Kandersteg (Ausfahrt Frutigen) Aus der Westschweiz: Autobahn A1 Genf – Lausanne, Autobahn A12 Lausanne – Bern, Autobahn A6 Bern – Spiez, Hauptstrasse Richtung Kandersteg (Ausfahrt Frutigen) Aus der Südschweiz: Brig – Goppenstein, Autoverlad Lötschberg (Goppenstein – Kandersteg), Hauptstrasse Richtung Spiez (Ausfahrt Frutigen)


Anmeldung

Kosten Erwachsene:

20

Kosten Kinder:

10

Kosten & Bezahlung:

Ermässigungen für Familien, AHV und Gruppen ab 10 Personen

Versicherung:

Versicherung ist Sache der Teilnehmer

Kontakt

Tropenhaus Frutigen

Tropenhausweg 1, 3714 Frutigen

info[at]tropenhaus-frutigen.ch

033 672 11 44

033 672 11 45

www.tropenhaus-frutigen.ch

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