Alpen

Ja, die Alpen wachsen immer noch, bis 1.5 Millimeter pro Jahr hebt sich die Gegend um Brig und um Chur. Auf geologische Zeiträume umgerechnet sind das 1.5 Kilometer in einer Million Jahre.

Rezenter Bruch in Fully, bei Martigny

Die heute andauernde Hebung in den Alpen ist in einem Gürtel von Martigny (VS) über Andermatt (UR) nach Chur (GR) am grössten und nimmt nach Norden und Süden sukzessive ab. An einigen Orten verursachen die Hebungen Brüche, welche die Erdoberfläche verstellen.

Die Hebung der Alpen dürfte mit der noch aktiven Bewegung zwischen Europa und Afrika zusammen hängen. Der zentrale Teil der Alpen wird durch diesen Zusammenprall heraus gequetscht. Übrigens zeichnen sich die Gebiete mit maximaler Hebung bei Brig und Chur auch durch häufiges Auftreten von Erdbeben aus.

Die Alpen wachsen infolge der Hebung aber nicht in den Himmel, denn die Erosion durch Wasser und die Schwerkraft erniedrigt das Gebirge fortlaufend.

Prof. Adrian Pfiffner, Institut für Geologie, Universität Bern

Wie alt sind die Alpen?

Die Alpen sind «geologisch» gesehen jung. Hochfaltungen und Überschiebungen von Schichten begannen «erst» vor 100 Millionen Jahren (die Erde ist 50 Mal älter). Als Hochgebirge existieren sie gar erst seit 30 Millionen Jahren, heben sich aber heute noch.

Die Entstehung der Alpen hat sehr lange angedauert; man spricht also besser von einem längeren Zeitraum, über welchen hinweg die Alpen in ihrer heutigen Form kontinuierlich entstanden sind.

Die Entwicklung der Alpen – 300 Millionen Jahre in 300 Sekunden

Die Alpen sind geologisch gesehen ein junges Gebirge. Die Alpenfaltung begann «erst» vor ca. 100 Millionen Jahren (die Erde ist 50 Mal älter), verursacht durch den Zusammenschub zwischen Afrika und Europa. Zuerst wurden die Schichten des Ozeans zwischen Afrika und Europa übereinander gestapelt. Dies geschah jedoch grösstenteils unter dem Meeresspiegel und es kam noch nicht zur Hebung des Gebirges. Erst vor ca. 30 Millionen Jahren sind der afrikanische und europäische Kontinent miteinander kollidiert. Dadurch kam es zur Verdickung der kontinentalen Kruste. Jetzt erst führten die Auftriebskräfte der im Mantel «schwimmenden» Kruste («Isostasie») zu deren Anhebung zum Hochgebirge. Diese Hebung dauert noch heute an und beträgt ca. 1 Millimeter pro Jahr.

Prof. Stefan M. Schmid, Geologisch-Paläontologisches Institut, Basel

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Alpenpanorama mit geologischen Schichten